OVB vom 30. März 2015
Stellungnahme zu den Äußerungen der Jagdgenossenschaft Bernau in der Chiemgau-Zeitung vom 30. März 2015
Mit Erstaunen lasen die Vertreter der IG Chiemgauer Hundehalter vom Runden Tisch, den Bürgermeister Phillip Bernhofer zum Dialog zwischen Hundehaltern, Jägern und Bauern ins Leben gerufen hatte, die Äußerungen der Jäger und Bauern auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft Bernau, über die die Chiemgau-Zeitung am 30.03.15 berichtete. Jäger und Bauern beklagten sich über das nach wie vor bestehende „Hundeproblem“. Insgesamt vier Mal wurden freilaufende Hunde für „vermehrte Arbeit der Jäger in den Revieren“ beziehungsweise für die „erschwerte Bejagung“ des Wildes verantwortlich gemacht. „Man sei zwar auf einem guten Weg, aber es sei noch nicht überall besser geworden“. Kein Wort darüber, dass
- die Chiemgauer Hundehalter der Forderung der Jäger zugestimmt haben, den Siebertweg (Chiemsee-Uferweg durch das Bernauer- und Drahtmoos) sowie einen Weg im Gebiet Kraimoos unter ein Leinengebot zu stellen
- die Chiemgauer Hundehalter auf eigene Kosten Aufklärungsbroschüren entwickeln und drucken ließen
- die Chiemgauer Hundehalter gemeinsam mit Jägern und Bauern Info-Tafeln erarbeitet haben, die an naturschutzrelevanten Landschaftspunkten aufgestellt werden sollen
- dass Jäger und Bauern am Verhandlungstisch feststellten, nicht nur Hundehalter und Hunde können ein Störungsfaktor in der Landschaft sein, sondern auch Erholungssuchende wie Wanderer, Jogger, Radfahrer usw., die sich ohne Rücksicht auf Flora und Fauna in der Natur tummeln. Im Artikel wurde dies mit einem einzigen Wort „Freizeitdruck“ kommentiert, aber auch hier die Hunde wieder explizit erwähnt.
Die Chiemgauer Hundehalter haben ihren guten Willen zur Zusammenarbeit mit Jägern und Bauern unter Beweis gestellt. Wir werden die Äußerungen der Jäger und Bauern, die im o.a. Artikel wiedergegeben wurden, im Sinne weiterer Maßnahmen und eines weiteren Dialogs überdenken.
Clarissa v. Reinhardt, Evelyn Rickauer, Hannelore Thiel, Klaus Thiel